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Mag Dein Pferd Tierärztinnen oder Tierärzte?
Wenn Du diese Frage mit „Nein“ beantwortest, solltest Du über Medical Training für Pferde nachdenken.
Mit Medical Training bereitest Du Dein Pferd auf Tierärzt*innenbesuche vor. Du trainierst z.B. Fieber messen. Fieber messen mag ein banales Beispiel sein, für uns Menschen ist das schließlich keine große Sache. Doch für unsere Pferde schon, denn sie haben keine Ahnung, was da mit ihnen passiert und vor allem warum. Einem Kind kann ich erklären, dass wir nur so herausfinden, was ihm fehlt. Meinem Pferd hingegen ist diese Erklärung ziemlich egal.
Das heißt, wir müssen ihnen erklären, dass das notwendig ist.
Wie erklären wir medizinische Behandlungen unserem Tier?
In der Zootierhaltung ist Medical Training schon lange Standard. Einen Elefanten oder Tiger kann man nicht immer erst sedieren, um Blut abzunehmen. Deshalb werden die Tiere trainiert freiwillig bei diesen Maßnahmen mitzumachen.
Über die Frage, ob ein Tiger gezwungen werden kann seinen Schwanz durch die Gitterstäbe zu stecken, damit ihm Blut abgenommen werden kann, lässt sich streiten. Ich vertrete die Meinung, dass das möglich ist, aber nicht wünschenswert. Gutes Training macht das überflüssig. Außerdem wird der Tiger zuverlässiger mitmachen, wenn er es freiwillig tut.
Und der Tiger wird freiwillig mitmachen, wenn es sich für ihn lohnt.
Diesen Satz kann man gar nicht of genug sagen:
Pferde tun immer das, was sich lohnt.
Die Prozedur des Tierärzt*innenbesuches muss sich also lohnen. Du musst nur die richtige Belohnung für Dein Pferd finden. Dann wird es sogar dann mitmachen, wenn es Schmerzen ertragen muss!
Wie funktioniert Medical Training für Pferde also?
Wir schauen uns an, was wir von unserem Pferd wollen. Ein Beispiel:
Bleiben wir beim Blutabnehmen. Wir wünschen uns, dass unser Pferd stillsteht, während die Tierärztin oder der Tierarzt mit einem kleinen Rasierer die Stelle zum Blutabnehmen freilegt und anschließend mit einem Tupfer Desinfektionsmittel aufträgt (oder sogar aufsprüht). Dann wird mit der Hand der Hals von unten umfasst und die Halsvene abgedrückt und schließlich der Katheter gesetzt, zum Blut abnehmen. Auch hierbei muss das Pferd noch still halten und sollte den Kopf möglichst wenig bewegen. Denn nun werden die Ampullen mit Blut gefüllt und erst dann der Katheter entfernt und die Einstichstelle noch einmal desinfiziert. Erst jetzt darf unser Pferd sich wieder bewegen.
So aufgedröselt ist es ganz schön viel, was da für einfaches Blutabnehmen passiert, oder?
Beim Medical Training nehmen wir uns nun diese Aufgabe und zerteilen sie in viele kleine und die trainieren wir dann. Beginnen wir damit, dass wir unser Pferd am Hals berühren können. Für viele Pferde ganz normal – aber für viele eben auch nicht. Jedesmal, wenn wir also den Hals unseres Pferdes berühren dürfen, bekommt es ein Leckerli. So lohnt es sich und es ist eher bereit still zu halten und wir können zum nächsten Schritt übergehen und z.B. das Abdrücken der Vene trainieren.
Klingt einfach nicht wahr?
Ist es im Prinzip auch, die Umsetzung ist nur etwas schwerer. Das Training muss in so kleine Schritte zerlegt werden, dass unser Tier noch gerne mitmacht und nicht überfordert ist. Gleichzeitig wollen wir die Schritte aber auch nicht zu klein wählen, schließlich wollen wir voran kommen.
Warum eine Trainerin für Medical Training engagieren?
Insbesondere beim Medical Training für Pferde ist es wichtig nicht zu schnell voran zu gehen. Das Tier darf nicht überfordert werden, weil es sonst nicht gern mitarbeitet und vielleicht sogar nie wieder mitmacht. Deshalb sollte man grade das Medical Training einer Trainerin oder einem Trainer überlassen.
Mit falschem Training oder auch nur einem falschen Trainingsschritt kann wirklich viel kaputt gehen. Das zu reparieren kostet viel Zeit und die kannst Du Dir sparen, indem Du direkt eine fachkundige Person engagierst.
Diese hilft Dir dabei, die richtigen Trainingsschritte zu finden und so schnell voran zu kommen wie möglich. Außerdem bringt sie unschätzbare Erfahrungen im Training mit und kann deshalb mit Unvorhergesehenem besser umgehen. Dein Tier wird sich besser aufgehoben fühlen und lieber mitmachen, denn das Training wird strukturiert ablaufen.
Medical Training ist ein Beziehungsbooster
Medical Training für Pferde stärkt auch Eure Beziehung zueinander. Dein Pferd merkt, dass es sich auf Dich verlassen kann. Du wirst berechenbar und es vertraut Dir mehr. Nun mag mancher Mensch behaupten, dass jedes Pferd seinen Besitzer*innen eh schon vertraut und wenn diese anwesend sind, die Behandlung leichter funktioniert. Das mag sein, doch was passiert mit der Beziehung im Moment der Behandlung? Das Pferd wird fixiert und untersucht, es weiß immer noch nicht, was genau da passiert und noch dazu kann es sich nicht einmal bewegen. Dann guckt es hilflos die Besitzer*innen an und es geschieht, nichts. Dadurch kann das Vertrauen wirklich eine tiefe Kerbe bekommen.
Mit vorherigem Training seid Ihr beide auf so eine Situation vorbereitet. Dein Pferd weiß, was passieren wird und wie es reagieren soll. Du musst nicht nervös sein, weil Du weißt, dass Dein Liebling zuverlässig das tut, was ihr trainiert habt.
Medical Training für Pferde verhilft Euch beiden zu einer noch besseren Beziehung und nebenbei wird auch noch Deine Beziehung zu Eurer Tierärztin oder Eurem Tierarzt verbessert 😉 Glaub’ mir: Tierärzt*innen lieben trainierte Pferde.
Wenn Du wissen möchtest, wie ich Dir und Deinem Pferd helfen kann, schau gern auf meine *click* Informationsseite *click*. Dort findest Du den Ablauf und Weiteres zum Training mit mir. Ich freue mich auf Euch!